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"Heimat schenken", eine Bilanz: "Je ungewöhnlicher und individueller die Angebote waren, umso mehr Anklang fanden sie"

Die Idee kam den Machern der gwt kurz vor Beginn des zweiten Lockdowns. Foto: gwt Starnberg

Starnberg – Noch am Heiligabend lieferte der gwt-Geschäftsführer Christoph Winkelkötter persönlich in Windeseile die letzten verkauften Gutscheine der Aktion „Heimat schenken" aus. Die gwt hatte sich Anfang November 2020 spontan entschlossen, für die Vorweihnachtszeit als kostenlose digitale Geschenke-Plattform für regionale Anbieter zu fungieren, um so die erheblichen Umsatzverluste durch Corona etwas wettzumachen und die Vielzahl origineller Geschenkideen hier vor Ort bekannt zu machen. Von Anbieter*innen und Käufer*innen gab es für die weit über die Region hinaus einzigartige Aktion viel Applaus. Das Motto der Aktion lautet: Aus der Region – für die Region, wir halten zusammen und stärken die heimische Wirtschaft, ein komplett regionales Projekt

Vom 1. bis zum 23. Dezember gab es auf den Facebook- und Instagram-Profilen der Region StarnbergAmmersee jeden Tag ein digitales Kalender-Türchen zu öffnen, um einige der über 100 individuellen Geschenkideen aus der Region vorzustellen, die sich Anbieter aus Hotellerie, Gastronomie, der Kultur- und Kreativwirtschaft sowie Unternehmen anderer Branchen überlegt hatten. Zudem gab es Infos auf der Webseite und Artikel in zahlreichen lokalen Zeitungen und Zeitschriften. „Wir waren wirklich überrascht, wie positiv die Idee aufgenommen wurde", erklärt Christoph Winkelkötter die Reaktionen. „Wir hatten nur vier Wochen, diese echt coole Aktion mit bescheidenen personellen und finanziellen Kapazitäten auf die Beine zu stellen. Die Idee kam nach der Ankündigung des zweiten Lockdowns, da war klar, dass wir irgendetwas tun müssen, um, Betrieben und Unternehmen in der Krise unter die Arme zu greifen" berichtet der gwt-Geschäftsführer und ist stolz darauf, diese originelle Hauruck-Aktion so erfolgreich mit seinem Team gestemmt zu haben: Partner akquirieren, Gutscheine gestalten, Abrechnungssystem installieren und das Ganze auch juristisch in trockene Tücher zu bringen – es musste wirklich schnell gehen.

Sehr gut verkauften sich Gutscheine für kulinarische Produkte, ob Geschenkekorb mit Schmankerln aus der Region, ein leckeres Frühstück zu zweit im Café oder ein edles 7-Gänge-Menü im Sternerestaurant. Der Verband Starnberger Kliniken erwarb für seine Mitarbeiter als Weihnachtsgeschenke insgesamt rund 1.800 Gutscheine für die lokale Gastronomie und war mit diesem Großeinkauf natürlich Spitzenreiter. Aber auch Gutscheine für einen Kinobesuch oder Erlebnisse wie Wasserwandern, Carl Orff-Spaziergang oder Kettensägen-Workshop fanden viele Interessent. Das Starnberger See Memory musste gleich nach einigen Tagen nachbestellt werden und die Kuh-Patenschaften waren ein Renner. Gekauft wurde nicht nur von Einheimischen, es kamen Bestellungen aus ganz Oberbayern und einige Gutscheine wurden sogar bis in den Norden des Landes verschickt. „Generell kann man sagen, je ungewöhnlicher und individueller die Angebote waren, umso mehr Anklang fanden sie" erklärt Christoph Winkelkötter.

In jedem Fall wurde das Ziel erreicht, in Zeiten der Pandemie den Zusammenhalt zu fördern und das Thema ‚regionales Einkaufen' in den Fokus zu rücken, das zeigen die Besucherzahlen auf der Homepage und den Social-Media-Kanälen. Die teilnehmenden Unternehmen und Betriebe zeigten sich durchweg begeistert von der Idee und waren insgesamt dankbar, dass ihre schwierige Situation wahrgenommen wurde. Insgesamt 263 Geschenke wurden verkauft, das macht einen Umsatz von über 11.000 Euro, exklusive der Gastro- Gutscheine des Klinikverbandes. „Auch wenn die Resonanz absolut positiv war, hätten wir uns natürlich noch etwas mehr Kauflaune seitens der Verbraucher gewünscht", gibt Christoph Winkelkötter zu. „Es wird viel berichtet, wie wichtig regionales Einkaufen ist, aber in der Realität ist es eben doch ein dickes Brett zu bohren. Aber wir haben sichtbar gemacht, welche großartigen Unternehmen und Produkte es hier überhaupt gibt. Mit mehr Vorlauf und Budget hätten wir natürlich auch noch stärker die Werbetrommel rühren können und den Umsatz ankurbeln."

Und wie geht es nun weiter? Nach der Aktion in den letzten Wochen wurde der Wunsch nach einem dauerhaften Regionenshop mehrfach an die gwt Starnberg herangetragen. Derzeit prüft die gwt nun, ob und in welcher Form die Verwirklichung einer solchen Idee möglich und juristisch umsetzbar wäre. Eines steht jedenfalls fest: Individuelle und kreative Produkte und Geschenkideen, die nicht von der Stange sind, werden immer beliebter und die Region StarnbergAmmersee hätte dafür jede Menge Angebote! 

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