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Gedanken zur Digitalisierung von Edmund Epple gen. Discy.

Discy denkt über Fluch und Segen der Digitalisierung nach. Symbolfoto: aloys.news

Landsberg am Lech – Ich gehöre zu den Menschen, die froh darüber sind, dass noch nicht jeder Bereich des täglichen Lebens durchdigitalisiert ist. Ich kommuniziere grundsätzlich lieber mit Menschen, denn mit Automaten und ich schätze es, wenn ich mir nicht ständig Passwörter merken muss oder mein Leben gar zum Stillstand kommt, sollte ich mal das Handy zu Hause vergessen haben. Auch finde ich es gut, wenn ich meine Haustüre noch selber aufsperren kann, mein Auto nicht mit mir spricht und ich nicht Nutzer der App PeePal sein muss, die mich nachts um drei aufweckt, um mir mitzuteilen, dass ich schon seit 6 Stunden nicht mehr auf Toilette war.

Trotzdem bin ich kein fundamentaler Gegner des technologischen Fortschritts. Auch halte ich Bequemlichkeit nicht grundsätzlich für eine Todsünde. Waren "im Internet" zu bestellen und ähnliche Annehmlichkeiten zu nutzen, macht aus dem Menschen allein noch keinen schlechten... Ich finde es auch höchst problematisch, wenn man den Kunden mittels Kaufentscheidung ständig Gewissensfragen auferlegt. Bewusst durchs Leben zu gehen und sich hin und wieder klar zu machen, dass der Bäcker ums Eck nur dann existiert, wenn er genügend Kundschaft hat, sollte dabei selbstverständlich sein. Auch schadet es nicht, sich über die Qualität der angebotenen Backwaren im Klaren zu sein und hin und wieder einen Gedanken daran zu verschwenden, warum der Bäcker ums Eck den gleichen Namen hat wie zigtausend andere Bäckereien und das Personal ständig wechselt.

Nun, man weiß worauf ich hinaus will. Das Problem ist nicht "das Internet" im Gegensatz zu "Tante Emma". Auch nicht Gut gegen Böse! Das Problem liegt in Marktmachtkonzentration. Wenn es nur noch eine Bäckerei gibt, nur noch einen Internetversender, nur noch "The Shop" dann haben wir verkackt. Gefragt ist hier die Politik und im besonderen das Kartellrecht. So langsam beginnt auch der Durchschnittspolitiker darüber nachzudenken, ob allein "niedrige" Preise das Allheilmittel sind, oder ob man nicht hin und wieder einem Angebot aufgesessen ist, das man nicht ablehnen konnte (vgl Der Pate 1-3). Den aktuellen Stand zum Thema Amazon und einen Ausflug in die Geschichte, warum es überhaupt so weit kommen konnte, liefert ganz gut dieser Artikel hier. Oder, wer's gerne von einem etwas konservativeren Medium hätte, dieser sehr differenzierte Beitrag in der NZZ. Vertiefen könnte und sollte man das noch mit diesem Buch: Matt Stoller - Goliath

Man kann natürlich auch die jüdische Weltverschwörung oder die Blaumiesen grundsätzlich für sämtliche Probleme der Welt verantwortlich machen. Besser ist sowieso, wenn immer die anderen schuld sind. Ich glaube ja, dass man komplexe Themen statt mit Simplifizierung auch ganz gut mit den Werkzeugen der Ethik und der Philosophie angehen könnte. Aber wer lieber fein raus sein möchte, sucht sich halt gerne eine Lieblingsideologie oder Religion. Ich schlage gemeinerweise allerdings vor, dabei eine der verschiedenen christlichen Wertegemeinschaften zu konsultieren, denn hier kann und muss man sich an den Fragen nach Schuld und "Erbsünde" trefflich abarbeiten. Mit einer Ausnahme: die anglikanischen Strömungen in den USA, in denen es fast ausschließlich darum geht Ausreden zu finden, wie man noch reicher werden kann und dabei die Leichen, die man während seiner Raubzüge zurücklässt, rechtschaffen ignoriert. Vielleicht bietet der Buddhismus noch etwas Orientierung, aber da verlassen wir das Feld der Religionen ja fast schon wieder und landen über Umwege dann doch gleich wieder bei der Philosophie. Und, wir wissen es doch: selbst der Dalai Lama rät uns Westlern, sich erstmal um den eigenen Kram zu kümmern, bevor man ihm die Bude einrennt und palettenweise Instant Karma bestellt (jetzt übrigens auch zum Streamen).

Damit beende ich auch dieses Seminar schon wieder und wende mich der schnöden Werbung zu. Denn dies ist der alleinige Zweck dieser Elektropost! Wer bis hierhin aufmerksam dabei war, hat bemerkt, dass ich zu einer Seite namens buchkatalog.de verlinkt habe.

Was hat es damit auf sich?

buchkatalog.de ist eine Dienstleistung eines der sogenannten Barsortimenter des Buchhandels. Das sind die Firmen, die dafür sorgen, dass so gut wie alle lieferbaren Bücher innerhalb von 24 Stunden nach Bestellung in den Buchhandlungen der Republik landen. Es gibt in Deutschland noch sehr viele kleine Buchhandlungen und es wäre schön, wenn das auch so bliebe. Das marktregulatorische Instrument der Buchpreisbindung verhindert in der Buchbranche einen gnadenlosen Unterbietungswettkampf wie er in den meisten anderen Branchen stattfindet. Diesen Wettkampf gewinnt selten der beste Anbieter, sondern schlicht der, der am meisten Geld hat. So ist die gesamte Musikindustrie mittlerweile in der Hand von vollkommen fachfremden Investoren, denen es natürlich um schnöde Rendite in Form von hohen Summen auf dem Kontoauszug geht. Weitere Inhalte sind Mittel zum Zweck oder gar lästig. Und die wenigen Aufrechten in dieser Branche haben einen schweren Stand.
Wollen wir das? Ich nicht! Eine gutstrukturierte Datenbank mit einfachen Bestellmöglichkeiten, die dann am Ende auch der gewählten Lieblingsbuchhandlung (Vorschlag: Discy) zu Gute kommt. Das ist doch was! Der Barsortimenter Zeitfracht (vormals Koch, Neff & Volkmar) hat so eine Plattform geschaffen und das ist eben buchkatalog.de. Hier kann man in erster Linie recherchieren. Im zweiten Schritt auch bestellen. Bestellt man das Buch zu sich nach Hause, erhält die zuvor ausgewählte "Lieblingsbuchhandlung" einen kleinen Anteil vom Verkaufspreis, ca. ein Drittel von dem was bei der zweiten Option "Lieferung des Buches zur Abholung in die ausgewählte Buchhandlung" hängen bleibt. Option eins heißt für die Buchhandlung zwar weniger Einnahmen, aber natürlich auch weniger Aufwand. Option drei ist natürlich immer auch nach erfolgreicher Recherche die Buchhandlung des Vertrauens direkt zu kontaktieren und die Modalitäten zu besprechen. Natürlich stehen wir zu jedem Zeitpunkt für Rat und Tat zur Verfügung.
buchkatalog.de ist allerdings kein sehr gutes Recherchetool, wenn es um Musik geht, nur so nebenbei bemerkt!

Ich halte dies für eine gute Möglichkeit, um unsere Netzpräsenz auszuweiten, ohne den eigentlichen Kern unserer Unternehmung aufzugeben: das Ladengeschäft! Im Gegenteil: es soll ja Menschen geben, die immer noch meinen sie müssen, wenn sie etwas "im Internet" bestellen bei The Shop ordern. Muss man nicht. Es geht auch über die wohlvertrauten lokalen bzw. physisch liebgewonnenen Kanäle.

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Es kann natürlich weiterhin immer auch alles direkt bei uns bestellt werden. buchkatalog.de ist nur ein zusätzlicher Service. 

Euer Edmund Epple gen. Discy 

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