Landsberg – Viele Jahre hat den Diskurs über die nationalsozialistische Herrschaft in Deutschland die Perspektive auf die Täter beherrscht. So die Historikerin Dr. Edith Raim bei der Eröffnung der Ausstellung "Alles Vergangenheit. Von wegen" im Landsberger Klostereck am Freitagabend. Das soll mit dem Blick auf die Situation der Opfer im KZ-Außenlager VII des KZ Dachau in Kaufering geändert werden. Dr. Raim argumentiert im Hinblick auf die Geschichte des Umgangs mit dem Nazi-Erbe folgendermaßen: "Und dennoch erscheint es in der Bundesrepublik stets leichter, sich mit den Tätern und dem NS-Erbe auseinanderzusetzen als mit den Spuren der Opfer des Nationalsozialismus, leichter Gelder zu akquirieren für Ausstellungen oder Dokumentationszentren als für KZ-Gedenkstätten. Hier in Landsberg besteht die einmalige Chance, die einzig original erhaltene Häftlingsunterkunft aus einem Konzentrationslager zum Zentrum einer Gedenkstätte zu machen, die die Opfer würdigt und den Menschen heute als Erinnerung und Mahnung dienen kann. Viele Jahre wurden nur die Hindernisse betont, die diesem Ziel entgegenstehen".
Der Name der Ausstellung kann als Programm gesehen werden. Es ist zwar Vergangenheit, was in dem Außenlager des Dachauer Konzentrationslager geschah, aber eine Vergangenheit, die in die Gegenwart hineinreicht und niemals in Vergessenheit geraten sollte.
Die Präsentation der geschichtlichen Abfolge dieses Vernichtungslagers will zeigen, dass die Zeit reif für Handeln ist. Denn die Konservierung der Tonröhrenbauten ist abgeschlossen, ein wissenschaftliches Konzept zur Bearbeitung der Geschehnisse in der Nazizeit liegt vor. Schließlich, so die Ausstellungsmacher Manfred Deiler, Dr Edith Raim von der Europäischen Holocaust Gedenkstätte Stiftung und dem Künstler Wolfgang Hauck, der die grafisch und mediale Gestaltung, sowie die Produktion übernommen hat, ist der Weg jetzt frei für die Gestaltung einer angemessenen Gedenkstätte zur Würdigung der Opfer.
Geöffnet ist die Ausstellung am Donnerstag von 15 bis 18 Uhr, Freitag, 15 bis 19 Uhr, Samstag, 10 bis 19 Uhr und am Sonntag von 15 bis 18 Uhr oder auch nach Vereinbarung.
www.landsberger-zeitgeschichte.de E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Telefon 08191/39298
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