Stadl – Die neue Filiale der VR-Bank Landsberg-Ammersee nimmt Gestalt an. Zum Hebauf trafen sich am Mittwoch Vorstand und Aufsichtsrat, Mitarbeiter, Mitgliedervertreter, beteiligte Handwerksfirmen und Kommunalpolitiker, um dem Richtspruch von Zimmerer Martin Aumüller zu lauschen und auf das Bauwerk anzustoßen. Gründe zur Freude gab es viele. Das Projekt liegt im Zeitplan, leidet bisher nicht unter Lieferkettenproblemen und bleibt im Kostenrahmen.

Neben der VR-Geschäftsstelle mit zwei Beratungszimmern entstehen in dem Gebäude am Ortsrand von Stadl sechs Wohnungen. Die regionale Genossenschaftsbank versteht den Neubau in einer Zeit, in der sich Banken allenthalben aus der Fläche zurückziehen, als Bekenntnis zur Region.

Vorstandsvorsitzender Stefan Jörg, erinnert daran, dass Genossenschaftsbanken einst von Bürgern gegründet wurden, um als regionale Kreditinstitute für den sprichwörtlichen „kleinen Mann" und den Mittelstand da zu sein. An diesem Prinzip habe sich bis heute nichts geändert. Die VR-Bank sehe es als ihre Pflicht und ihren Auftrag an, in der Fläche präsent zu sein, so Jörg.

In Stadl ist sie das bereits seit 2018, als in einem Container eine Kleinstfiliale die Arbeit aufnahm. Das Modul wird im Ort mittlerweile liebevoll als „Schachtelbank" bezeichnet - und so gut angenommen, dass es zu klein geworden ist.
Vorausgegangen war die Schließung der örtlichen Filiale einer anderen VR-Bank, was zu massiven Bürgerprotesten geführt hatte, wie der Vilgertshofener Bürgermeister Albert Thurner erinnerte. „Die Leute sind mir die Bude eingerannt." Man wollte wieder eine Bank mit Schalterbetrieb im Ort haben. Er selbst sei zwar zunächst pessimistisch gewesen, habe aber auf seine erste „zarte Anfrage" bei der VR-Bank Landsberg-Ammersee sofort eine positive Rückmeldung erhalten.
In diesem Fall sei der überstrapazierte Begriff der Win-Win-Situation absolut zutreffend. Die örtliche und umliegende Bevölkerung profitiere ebenso wie die Gemeinde und die VR-Bank selbst.

Die Gemeinde tat das Ihre für das Projekt, indem sie der Bank das passende Grundstück verkaufte und für eine zügige Bearbeitung des Bauantrags sorgte. Das Haus wird energieeffizient nach KfW-55-Standard errichtet. Strom kommt von einer PV-Anlage auf dem Dach, beheizt werden soll das Gebäude über eine Luft-Wärme-Pumpe. Auf Wunsch der Kunden werden neben Beratungsräumen und SB-Bereich 92 Schließfächer eingebaut.
Vorstandsvorsitzender Stefan Jörg bekennt sich mit seiner Bank zum Prinzip der Regionalitiät.
V.l.: Sigrun Doll, Dr. Hans-Georg Schluifelder, Martina Grunow, Anton Siefer, Dr. Andreas Wagner, Johann Forster, Stefan Jörg, Margit Horner-Spindler, Dr. Albert Thurner, Martin Egger.