Bayern – Bei dem Bayern 2-Wettbewerb „Gutes Beispiel" stehen die diesjährigen Finalisten fest. In die Endrunde gekommen sind das Zukunftshaus in Würzburg, die bayerischen Auszeithöfe, die Kulturlocation ET4GE in Röslau, das Projekt „Balu und Du" in München und die Walnuss-Manufaktur Gelbe Bürg in Sammenheim. Über ihre Platzierung und damit über die Aufteilung des Preisgeldes von insgesamt 10.000 Euro entscheidet das Publikum ab sofort unter bayern2.de/gutes-beispiel. Insgesamt waren in diesem Jahr rund 230 Bewerbungen eingegangen.
Mit dem Wettbewerb „Gutes Beispiel" zeigt Bayern 2, wie stark und vielfältig das Engagement in Bayern ist. Gesucht sind bei dem seit 2016 jährlich stattfindenden Wettbewerb Menschen, die Lösungen für gesellschaftliche Probleme finden und Mut machen, positiv in die Zukunft zu blicken. Ob mit Start-up, Verein, Social Business oder Bürgerinitiative − mitmachen konnten alle, die sich für eine bessere Gesellschaft und eine lebenswerte Zukunft engagieren.
Die Projekte im Finale
Zukunftshaus – der Ort für nachhaltigen Konsum (Würzburg)
Im Zukunftshaus mitten in der Würzburger Innenstadt wird nachhaltiger Konsum alltagstauglich. Kaufen, mieten, reparieren und tauschen – all das ist möglich unter einem Dach, täglich von 10 bis 18 Uhr. Ausleihen kann man so gut wie alles, was nur selten gebraucht wird: Schneeketten für den Winterurlaub, eine Lichtanlage für die Party oder eine Heckenschere für den Garten. Wenn der eigene Mixer defekt ist, wird er gegen eine geringe Gebühr repariert. Und in der Tauschbörse wechseln Kleidungstücke oder Bücher die Besitzer. Wer nicht alles neu kauft, sondern mietet, repariert oder tauscht, schont die Ressourcen und spart gleichzeitig Geld.
Auszeithöfe – ein Nachmittag auf dem Bauernhof (ganz Bayern)
Demenzkranke und ihre pflegenden Angehörigen nehmen sich eine kleine Auszeit auf dem Bauernhof. Dieses Konzept hat der Verein Soziale Landwirtschaft mit Sitz im schwäbischen Türkheim entwickelt und ein Netzwerk von derzeit 23 Höfen in ganz Bayern aufgebaut. Ältere oder demente Besucher können Tiere streicheln oder Rahm zu Butter schütteln – das weckt positive Erinnerungen an früher. Auch die Angehörigen, die durch die häusliche Pflege belastet sind, genießen die Auszeit. Für die Betriebe ist das Projekt eine willkommene Zuverdienst-Möglichkeit. So können die Auszeithöfe ein klein wenig zum Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft in Bayern beitragen.
ET4GE – Kunst und Kultur in der alten Fabrikhalle (Röslau)
Die 4 im Namen ist kein Schreibfehler, sondern steht für die vierte Etage einer ehemaligen Porzellanfabrik in Röslau im Fichtelgebirge. Diese Industriebrache haben die Gründungsmitglieder von ET4GE e. V. vor dem Verfall bewahrt und in einen Veranstaltungsort verwandelt. Strom oder fließendes Wasser gab es nicht, die Halle war vollgestellt mit Gerümpel – es war also viel ehrenamtlicher Einsatz nötig, um aus diesem „Lost Place" der regionalen Industriegeschichte eine Kulturlocation zu machen. Im strukturschwachen nordöstlichen Oberfranken stehen viele ehemalige Fabriken leer – die ET4GE ist jetzt ein ganz besonderer Ort für Ausstellungen, Konzerte und andere Events.
Balu und Du – Gemeinsame Zeit mit Grundschulkindern (München)
Im Dschungelbuch sind Balu und Mogli Freunde, die gemeinsam durchs Leben gehen. So ist es auch beim Mentorenprojekt Balu und Du: Junge Erwachsene übernehmen eine Patenschaft für ein Grundschulkind, das einen großen Freund und Helfer gut gebrauchen kann – weil es gemobbt wird, kaum Deutsch spricht oder in der Schule nicht mitkommt. Die beiden treffen sich jede Woche, um die Freizeit miteinander zu verbringen. So werden die Kinder in ihrem Selbstvertrauen gestärkt, lernen Herausforderungen zu meistern und kommen besser durch die Schule. München und Freising sind bisher in Bayern die einzigen Standorte, es können aber überall in Bayern neue gegründet werden.
Walnuss-Manufaktur Gelbe Bürg – ein Dorf voller Nüsse (Sammenheim)
Das mittelfränkische Sammenheim nennt sich nicht ohne Grund „Walnussdorf". In den Gärten und auf den Wiesen rund um den Hügel „Gelbe Bürg" wachsen viel mehr Walnussbäume als anderswo. Doch wohin mit all den Nüssen? Die Sammenheimer haben bereits vor zehn Jahren eine Genossenschaft gegründet und vermarkten ihre Nüsse erfolgreich – pur oder verarbeitet zu Öl, Mehl oder Aufstrichen. Die Walnuss: gesundes, regionales Super-Food in Bioqualität. Durch die Arbeit können die Streuobstwiesen dauerhaft erhalten und wirtschaftlich genutzt werden. Das ist nicht nur gut für die Natur, sondern stärkt auch den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft.
So läuft der Wettbewerb ab:
Nach interner Sichtung aller Bewerbungen wählte eine Jury fünf Finalisten aus. Mit dabei waren der bayerische Weltmusiker Hans-Jürgen Buchner – Haindling, außerdem Beatrix Hertle, Geschäftsführerin der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen, Nico Eichholz, Gründungsberater ANDERS GRÜNDEN, ein Vertreter des Preisstifters Hofpfisterei sowie Journalistinnen und Journalisten von Bayern 2.
Bei der Auswahl der eingereichten Bewerbungen war der Jury besonders wichtig, dass die Projekte gesellschaftlich relevant sind, einen innovativen oder kreativen Ansatz bieten, erfolgreich umgesetzt werden und eine Zukunftsperspektive haben.
Die Finalisten werden ab 22. April im Radio auf Bayern 2, auf bayern2.de und in den Social-Media-Kanälen des Kultur- und Gesellschaftsradios vorgestellt. Wer beim anschließenden öffentlichen Voting die meisten Stimmen erhält, darf sich über den Titel „Gutes Beispiel 2024" freuen. Die fünf Finalisten erhalten Preisgelder von insgesamt 10.000 Euro, gestiftet von der Hofpfisterei.
Die Preisverleihung findet am Dienstag, 30. April 2024, statt. Bayern 2 sendet ab 18.00 Uhr live aus dem Studio Franken des BR in Nürnberg.
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