Pürgen/Landkreis Landsberg am Lech – Der strömende Regen am Sonntagmittag hielt die Besucher der Kirche St. Georg in Pürgen nicht ab. Sie kamen zahlreich um die Eröffnung des Tages des offenen Denkmals in ihrer Kirche mitzuerleben. Dort gab um 13.30 Uhr nach wunderbaren Zitherklängen des Kirchenpflegers Uwe Schmied der Landrat des Landkreises Landsberg am Lech, Thomas Eichinger, den offiziellen Startschuss zu diesem Aktionstag. Im Landkreis Landsberg sind rund 660 Denkmäler gelistet. Um die Bedeutung des Denkmalschutzes auf Bundesebene zu würdigen, begrüßte der Landrat auch seinen Parteifreund, den Bundestagsabgeordneten Michael Kießling (CSU).
Das Kirchlein in seiner heutigen Fassung steht seit Mitte des 18. Jahrhunderts in der kleinen Gemeinde. Aber es soll bald komplett restauriert werden. Die Kirchenstiftung ist zum Alleinerben eines Pürgener Bürgers geworden und soll nach dessen Willen St. Georg, seine Lieblingskirche, komplett renovieren. Landrat Eichinger sprach von Denkmälern als Anstößen dafür, dass wir uns besinnen, wer wir einmal waren. Denkmäler zeigen aber auch, in welchen Welten Menschen in der Vergangenheit gelebt haben. Der Patron der Kirche, Drachentöter St. Georg, sollte uns bewußt machen, dass wir zwar vieles planen können, dass aber manchmal, wie der Krieg in der Ukraine uns zeigt, vieles nicht in unserer Macht steht.
In welchen Spannungsfeldern zwischen Erhalten und Überarbeiten die Denkmalpflege sich befindet, berichtete Kreisheimtpflegerin Dr. Heide Weißhaar-Kiem in einem Kurzreferat. Sie steht seit 22 Jahren der Unteren Denkmalbehörde des Landkreises Landsberg vor. Das diesjährige Thema „KulturSpuren" lade zur Spurensuche ein. So gebe es in Bayern durchaus eine zwiespältige Haltung zur Arbeit der Denkmalpfleger. Gehe es einen nichts an, sei man gerne zur Erhaltung eines Denkmals bereit, betreffe es aber private Belange, sei durchaus Abneigung gegenüber den Forderungen der Denkmalpfleger zu spüren.
Wie kompliziert das Geflecht zwischen Vorstellungen der Auftraggeber, der Diözese und dem denkmalpflegerischen Auftrag sei, exemplifizierte Dr. Klaus Pilz. Es stellten sich darüberhinaus Detailfragen. Was soll im gegenwärtigen Zustand erhalten bleiben, was muss restauriert werden, welche Fassung der Raumschale ist die ursprüngliche? Dann muss die Restaurierung auch so laufen, dass seelsorgerische und liturgische Belange berücksichtigt werden. „Viele Arbeiten geschehen im Hintergrund", so der Architekt.
When you subscribe to the blog, we will send you an e-mail when there are new updates on the site so you wouldn't miss them.
By accepting you will be accessing a service provided by a third-party external to https://www.aloys.news/
Kommentare