Dießen – Das Dießener Marienmünster ist seit jeher ein Ort, an dem sich die ganze Fülle der Orgelmusik entfalten kann. Am Sonntag, 21. September, um 11.30 Uhr wird dieser historische Raum erneut zum Resonanzkörper großer Orgelkunst, wenn der Innsbrucker Organist Christoph Koscielny mit einem fein abgestimmten Programm zu Gast ist. Die Tageskasse öffnet um 11 Uhr.
Der Konzertmorgen verspricht eine Reise durch Epochen, Stile und Klangwelten, die das Spektrum der Orgelmusik in besonderer Weise aufzeigt. Mit der gewaltigen Passacaglia in c-Moll BWV 582 von Johann Sebastian Bach eröffnet Koscielny die Matinee – ein Werk, das seit Jahrhunderten als Prüfstein für organistische Meisterschaft gilt und zugleich ein Sinnbild für die barocke Kunst der Variation ist. Von dort aus führt der Weg nach Frankreich: Charles Racquets Fantaisie entfaltet ihren Farbenreichtum mit feierlicher Gravität, während die Musik des norddeutschen Orgelmeisters Johann Adam Reincken mit ihrer Fuga in g-Moll die kontrapunktische Kunst des 17. Jahrhunderts lebendig werden lässt. Einen lyrischen Ruhepunkt setzt die Cantilène von Joseph Jongen, deren zarte Linien und impressionistische Farbspiele eine innige Zwiesprache mit dem Kirchenraum eingehen dürften. Mit dem eleganten Allegretto von Edwin Henry Lemare schlägt Koscielny eine Brücke in die englische Spätromantik, bevor schließlich der große Choral Nr. 3 in a-Moll von César Franck den feierlichen Abschluss bildet – ein Werk von überwältigender Ausdruckskraft, das in seinen dramatischen Steigerungen ebenso fesselt wie in seinen meditativen Passagen.
Christoph Koscielny hat sich als Organist weit über seine Wahlheimat Innsbruck hinaus einen Namen gemacht. Neben seiner Tätigkeit als Kirchenmusiker widmet er sich dem Konzertspiel und pflegt dabei eine Repertoirevielfalt, die von der strengen barocken Form bis zur klangsatten Romantik reicht. Seine Interpretationen zeichnen sich durch stilistische Genauigkeit, aber auch durch eine besondere Sensibilität für den Raum aus – eine Qualität, die im prachtvollen Ambiente des Dießener Marienmünsters besonders zum Tragen kommen wird.
Die Orgelmatinee verspricht damit nicht nur eine Begegnung mit Werken, die für die Geschichte der Orgelmusik von zentraler Bedeutung sind, sondern auch ein intensives musikalisches Erlebnis, das von Bachs kontrapunktischer Strenge über Jongens impressionistische Poesie bis zu Francks leidenschaftlicher Tiefe reicht. Ein Vormittag also, der eindrucksvoll vor Augen und Ohren führt, wie sehr die Orgel im Laufe der Jahrhunderte zum Spiegel menschlicher Ausdrucksformen geworden ist.
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