Folge 92
Da denke ich zum Beispiel an Peter Kraus. Einer der sympathischsten und bescheidensten Menschen, die ich in diesem Milieu kennengelernt habe. Ihn zieren keine Allüren. Er nimmt das Gespräch auf, das sich umständehalber mit ihm ergibt. Das geschah ausgerechnet während einer Sendung „Verstehen Sie Spaß?" Hier verstand weder er noch ich „Spaß" und wir klinkten uns aus.
Meistens wurden mir Rollen wie Arzt, Richter, Staatsanwalt und dergleichen angetragen. Als Staatsanwalt hatte ich einmal die Rolle, als ein Geiselnehmer einen Richter in seine Gewalt brachte, um seine eigene Freilassung zu erzwingen. Ich war der „Leitende Staatsanwalt" in dem Prozess, der mit den geschichtsträchtigen Worten „ Die Bundesrepublik Deutschland lässt sich nicht erpressen" den weiteren Verlauf der Verhandlung prägte. Interessanterweise wurden die Aufnahmen gedreht in demselben Gerichtssaal, in dem vor kurzem der NSU-Prozess abgeschlossen wurde, also es machte schon was her! Mit dieser Rolle wurde ich der anspruchsvollen Textmenge wegen von einem namhaften Regisseur „entdeckt", wie so viele andere berühmte Schauspieler vor mir wie Charlie Chaplin, um nur einen zu nennen… Die Zukunft und die Damenwelt hätten mir in Cannes zu Füßen gelegen, aber ich hatte mich schon vorher anders entschieden. Wie, kommt gleich hiernach im übernächsten Absatz.
So, das waren ein paar Episoden aus meinem filmischen Nachweis auf Erden. Hätte ich es nicht selbst erlebt, würde man es kaum glauben. Ich bin dankbar, sie erlebt haben zu dürfen, denn sie waren sehr aufschlussreich. Sie haben auch gesehen, dass andererseits Schauspieler auch nur Menschen sind. Man merkt es erst, wenn man hinter die Kulissen geschaut hat. Oder regelmäßig die „Bunte" liest.
Eine Filmfreundin, die Tina, nahm mich einmal mit zu einem Probe-Essen für Kantinen, weil sie wusste, dass ich immer dort zu finden war, wo es etwas zum Futtern gab. Nun, beim Betreten des Saales fiel mir ein hübsches, zierliches Mädchen auf, das mich anstrahlte. War sie von Tina informiert? Ich war total von den Socken und fragte Tina, wer war denn das? Oh, sagte sie, das ist die Gabi! Gabi, Gabi, komm doch mal her, der Ernst hat ein Auge auf dich geworfen! Obwohl ich abwehrte: nicht so schnell, nicht so schnell, ich kenne sie ja noch garnicht!, setzte sie Gabi so hin, dass ich niemand anderen zur Seite hatte als „Gabi". Tina wollte mich eigentlich mit einer Starnberger Millionärin verkuppeln, aber die nahm ich gar nicht wahr.
Fortsetzung folgt
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