Graphik: Pax et Bonum Verlag
Folge 91
Eva machte aus der Not eine Tugend und winkte huldvoll nach links und nach rechts und die Zuschauer am Straßenrand winkten zurück, denn sie dachten, die englische Königin wär` auch dabei. Es ist wirklich wahr, ich schwöre es!
Bei passender Gelegenheit wollte ich mich dann, rechts einbiegend, in die Schellingstraße verkrümeln, wo ich doch hin musste, als die Kolonne vor mir ebenfalls in die Schellingstraße abbog. Jetzt kam der nächste Albtraum: Ich musste weiter geradeaus, bis zum Ende, die Kolonne vor mir bog aber nach ein paar hundert Metern nach links in die Barerstrasse ein, wo ich aber nicht hin wollte. Ich fuhr also mit dem Mut der Verzweiflung geradeaus weiter und der hintere Teil fuhr mir nach bis zu der Stelle, wo ich stoppte und eigentlich in eine Parklücke wollte. So, nun war die Kolonne zerrissen und das Chaos perfekt und ich hatte den ganzen restlichen Rattenschwanz (diesmal nicht böse gemeint!) hinter mir her. Spätestens dann hatte der hinter mir herfahrende Chauffeur bemerkt, dass er einen Fehler gemacht hatte, dem Hofmann hinterher zu fahren. Erst dann, als der einparken wollte. Die Polizeieskorte konnte in der schmalen Straße nicht überholen um all die Falschfahrer wieder einzufangen. Als es den Ordnungshütern vorn an der Gabelsbergerstraße dann endlich gelang, wieder Ordnung in den Haufen zu bringen, war ich nicht nur bis aufs Hemd durchgeschwitzt, sondern mit den Nerven fix und fertig. Eva genoss inzwischen ihren filmreifen Auftritt. Die Polizei vergaß im allgemeinen Durcheinander, mich als Terroristen zu verhaften, aber da war ich sicherheitshalber unter freiwilliger Aufgabe meines Parkplatzes schon wieder über alle Berge. Ronald Reagan, Mitterand und Gorbatschow werden sich wohl gedacht haben: „Da war sicher wieder der Hofmann am Werk. Den kennen wir doch noch von ……… woher war das auch wieder……?!".
Sowas wie in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, als an allen unzugänglichen Ecken und Enden der Welt der aufgemalte Hinweis auftauchte: „Killroy was here". Überall dort, wo, technisch gesehen, eigentlich nie jemand hätte sein können. Zum besseren Verständnis: Ich war nicht Killroy. Wer es wirklich war, liegt bis heute im Dunkeln.
Machen wir weiter mit meinen Schauspieler-Kollegen (Einbildung ist immer noch die beste Bildung! … ) Wie schon weiter oben gesagt: Die meisten Schauspieler sind großartige Menschen, ja: Menschen, so wie Sie und ich.
Fortsetzung folgt
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