Dießen – „Auf Kante genäht" – dieser wunderbare Ausdruck, der uns in den letzten Jahren immer wieder aus dem Mund politischer Entscheidungsträger entgegengeweht ist. Er vermittelt eine wohltuende Mischung aus Handwerkskunst und finanzieller Akrobatik. Wer hätte gedacht, dass sich die hohe Kunst der Schneiderei so nahtlos auf den Staatshaushalt, die Energieversorgung und die allgemeine Krisenbewältigung übertragen lässt?
Da wird mit höchster Präzision kalkuliert, jeder Cent dreimal umgedreht, und am Ende bleibt ein Budget übrig, das – Überraschung! – exakt für die geplanten Maßnahmen reicht. Keine Luft nach oben, keine Reserve, aber hey, es passt doch, oder? Und wenn es nicht passt, dann war eben niemand darauf vorbereitet, dass es mal regnen könnte. Warum auch, wenn der Himmel heute noch blau ist?
Natürlich hat diese Strategie ihre Vorteile: Man lebt in der aufregenden Spannung, dass schon der kleinste unvorhergesehene Windstoß das ganze Konstrukt ins Wanken bringen könnte. Ist doch langweilig, wenn man am Ende des Jahres noch Geld übrig hat! Und die Bürger lieben ja den Nervenkitzel – sei es bei steigenden Energiepreisen, wackligen Rentensystemen oder knappen Krankenhauskapazitäten.
Was bleibt also? Vertrauen in das bewährte „Augen zu und durch"-Prinzip. Denn eines ist sicher: Solange man noch irgendwo eine weitere Kante findet, an die man sich klammern kann, ist doch alles in bester Ordnung.
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