Pähl – Während ich diese Zeilen schreibe, verdichten sich die Anzeichen, dass Putin mit verstärkter Gewalt die Ukraine erobern will. Das ist furchtbar für die ukrainischen Soldaten und für die gesamte Bevölkerung. Aber solange sie Widerstand leisten, dürfen wir sie nicht im Stich lassen.
Was heißt das für uns? Auch wir dürfen keine Angst vor Putin haben, auch wenn er sich zunehmend gebärdet wie Hitler 1938 und 1939. Im Mai 1938 vollzog der „Führer" den „Anschluss" Österreichs an das „Reich". Das entspricht der Annexion der Krim. Dann heizte er die Sudentenkrise an und erreichte unter Kriegsandrohungen, dass Frankreich und Großbritannien im Münchner Abkommen im September 1938 die Abtretung des Sudetenlandes an Deutschland akzeptierten. Das geschah über den Kopf der tschechoslowakischen Regierung hinweg. Im März 1939 ließ Hitler dann deutsche Truppen in die Tschechoslowakei einmarschieren und zerschlug den Staat. Dem entspricht jetzt die Invasion der Ukraine.
Aber es gibt einige fundamentale Unterschiede zur damaligen Situation. Die Tschechoslowakei wurde im Stich gelassen und konnte sich nicht wehren. Die Ukraine ergibt sich nicht und erhält nun endlich auch von Deutschland Abwehrwaffen. Wäre doch nur die ukrainische Armee schon vorher damit ausgerüstet worden, sie könnte noch effektiver Widerstand leisten.
Hitler hatte das deutsche Volk in seiner Gewalt und es gab keine Proteste gegen seinen Kriegskurs. In Russland ist es anders. Es gibt spontane Demonstrationen gegen den Krieg und Wissenschaftler, Künstler und Journalisten erheben ihre Stimme gegen den Machthaber. Sie sagen, dass System Putin hat keine Zukunft.
Mit dem „deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt" im August 1939, besser bekannt als Hitler-Stalin Pakt, verschaffte sich Hitler die Unterstützung eines mächtigen ebenfalls völlig skrupellosen Verbündeten und konnte kurz darauf Polen ungestraft angreifen. Putin hat keinen Stalin an seiner Seite, nur den Machthaber Lukaschenko von Belarus, der vor seinem eigenen Volk zittern muss. Nahezu die gesamte übrige Welt steht gegen Putin.
Putin verfügt über eine hochgerüstete Armee, aber sonst steht sein System auf schwachen Füßen. Deutschland hat ein zweieinhalbmal so hohes Bruttosozialprodukt, das von der gesamten EU ist neunmal so hoch. Nimmt man noch die USA hinzu, so schrumpft Russland gegenüber dem Westen zu einem wirtschaftlichen Zwerg. Es bringt nur ein Fünfundzwangzigstel des wirtschaftlichen Gewichts auf die Waagschale.
Deutschland ist leider abhängig von Erdgas, Erdöl und Kohle aus Russland. Die Folge einer jahrzehntelangen verkehrten Politik. Aber umgekehrt ist Russland auf die Einnahmen aus dem Energiesektor angewiesen. Wenn wir ein Embargo gegen russische Energielieferungen verhängen, hat das gewiss drastische Rückwirkungen auf uns, aber gemeinsam mit der übrigen Welt können wir die Schwierigkeiten meisten. Russland hingegen kann einen solchen Boykott nicht lange durchhalten. Wir sind stärker. Wir müssen es nur wollen.
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